Kennt ihr den unverwechselbaren Geruch gemischt mit feucht-heißer Luft, der einem ins Gesicht schlägt, wenn man in Süd(ost)asien aus dem Flieger steigt? Egal ob in Thailand, Indonesien, Vietnam oder Indien usw.. Jeder der schon einmal in einem dieser Länder war, kann dieses Gefühl, das diesem Geruch folgt, sicher bestätigen, das hier heißt: Man ist endlich in der Fremde angekommen – das Abenteuer kann beginnen!
Julia hat 2013 ein Auslands-Praxissemester in Indien in der Nähe von Pune absolviert, wo sie für ein soziales Projekt, das Frauen und Kindern in Not hilft, gearbeitet hat. Im Anschluss sind wir 2 Monate durch den Süden des Landes gereist. Am Ende unseres Trips haben wir noch einen Zwischenstopp auf den Andamenen, eine zu Indien gehörende Inselgruppe im indischen Ozean zwischen Indien und Thailand, eingelegt.
Unsere Reiseroute
Impressionen aus Indien
Auf den Andamanen
Da ihr bestimmt schon viel von Indien gehört und gelesen habt, wollen wir Dir den Geheimtipp Andamanen näher bringen, der eine gelungene Abwechslung zum heißen, lauten und oft chaotischen Festland-Indien bietet.
Der Flug von Chennai auf der Ostseite Indiens nach Port Blair, der Hauptstadt der Andamenen, dauert ca. 2 Stunden (ca. 80€ Hin- und Zurück). Dort angekommen begrüßt einen das Paradies, dass trotz staatlicher Zugehörigkeit nur wenig mit Indien zu tun hat. Elefanten und Schweine, die auf dem wunderschönen weißen Sandstrand spazieren gehen und gefährliche Königskobras und Krokodile im Dschungel, all das und noch viel mehr kann man hier fernab des Massentourismus (!) erleben und bestaunen.
Wer es noch ein wenig einsamer und exotischer haben möchte, dem können wir nur wärmstes die Insel Little Andaman, die mit der Fähre (ca. 9 Stunden) zu erreichen ist, empfehlen. Hier ist man zum Beispiel im Blue View Resort (eine kleine und sehr einfache aus privaten Bungalows bestehende Low-Budget Unterkunft) und seinem super freundlichen und hilfsbereiten Inhaber und seiner Familie bestens aufgehoben. Er kann einem die schönsten Orte auf der Insel verraten, die man z.B. mit einem geliehenen Motorrad oder mit einem Boots-Trip erreichen kann. Luxus gibt es hier keinen, aber dafür atemberaubende Landschaften, einsame Strände und sehr nette Menschen!
Ganz unvorbereitet sollte man jedoch die Reise nicht antreten. Einige Inseln sind für den Tourismus gesperrt und dürfen auf gar keinen Fall besucht werden. Dafür gibt es einen guten Grund: Hier leben Ureinwohner, die vollkommen abgeschieden auf diesen Inseln leben und Besucher nicht willkommen heißen. So leben die Onge, es gibt laut einer Schätzung von 2006 noch ca. 99 von ihnen, in den Siedlungen Dugong Creek an der Nordostküste und South Bay im Süden von Little Andaman. Diese Siedlungen sind seit 1957 für die Onge reserviert. Neben den Onge gibt es noch ca. 51 Groß-Andamaner, 322 Jarawa und 100 Sentinelesen. Letztere leben völlig isoliert auf North Sentinel Island und schrecken nicht davor zurück, unerwünschte Besucher anzugreifen. Im November 2018 wurde der 27-jährige Amerikaner John Allen Chau von Angehörigen der Sentinelesen mit Pfeilen getötet, nachdem er trotz des Verbots versucht hat die Insel zu erreichen, um die Einwohner zum Christentum zu bekehren.
Wie ihr seht, ein fantastisches, abwechslungsreiches und spannendes Reiseziel, das eine Menge zu bieten hat! Wäre das was für euch? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Noch ein Tipp: An manchen Stränden auf den Andamanen gibt es lästige Sandflöhe, deren Stiche sehr unangenehm sein können. Erkundigt euch am besten in eurer Unterkunft zur Situation vor Ort und benutzt bei Bedarf ein entsprechendes Mückenspray zum Schutz. Falls es doch Mal ein paar Stiche gegeben hat, benötigt man eine spezielle Creme. Kauft euch am besten so eine Lotion in einer Apotheke auf der Hautpinsel (ist viel günstiger als in Deutschland).